Schloß Trautenfels 1993
Toiletten: by Manfred Wolff-Plottegg 

 
  

 

6 offene oder 6 geschlossene Rollen 

>>> die Intelligenz schwimmt an der Oberfläche 

Gesprächsnotiz: 
Plottegg /Schlick 1992
Plottegg:
Schlick:

Jedenfalls genügte eine Rolle, 6 Rollen sind eine dreifache Verdoppelung des Minimalismus. 
Dieser Satz ist ein Beweis meiner Hypothese "Intelligenz schwimmt an der Oberfläche". Die Architektur setzt sich eben mit ästhetischen Problemen auseinander, ist daher der Zwillingsbruder des Design und schwimmt in der Tiefe.
So oder so, die 6 derart verteilten Rollen geben ja Anlaß zu 6 papierabreißenden Haltungen.
Haltung ist eine der wichtigsten Parameter für Kunst, nur fehlte der Welt bis jetzt die Definition.
Die Kunst wischt ihr also mit 6 Rollen selbst eins aus.
Und masochistisch wie die Architektur ist, würde sie sich am liebsten selbst die Spülung betätigen. 
Die Mächtigen sitzen an den Spülkästen
Darum soll man die Lord Jim Loge nicht unterschätzen. 
Soferne sich die Kunst die Rollen verschlossen hält, öffnet die Verdrehung zur hinteren Rolle die Architektur.
Die Gegensätze zwischen Kunst und Architektur werden so immer größer: die Kunst liebt den Geräuschkontakt und haßt den Blick. 
Der Riß zwischen Haltung und Design scheint vor der Papierentnahme verschleiert - denn jedes Papierchen hat sein Plaisierchen. 
Der Riß ist doch offensichtlich Schlamm.
Und was ist mit der Spülung?
In der Kunst sind die Rollen geschlossen, in der Architektur offen, somit beantwortet sich die Frage nach der Notwendigkeit der Spülung von selbst.
Unabhängig davon spült der Damenkasten bei den Herren, der Herrenkasten macht's bei den Damen. 
Wie das Leben so spült: KEINER HILFT KEINEM 
 

(siehe Architektur & Bauforum Nr. 153 / 1992)

***  Trautenfels***