Ausstellung JWB 2017
Karl Baratta
Rede zur Eröffnung der Ausstellung des JWB im Museum der Wahrnehmung,
Graz 1.12. 2017
Ich benütze den
heutigen Anlass, der die Mehrzahl der Mitglieder des JWB versammelt, auf
die Verdienste von Dr Schneider hinzuweisen und seine Aufnahme in den
Jonny Weissmuller Bund zu beantragen.
Als singulärer Interventionist und Praktiker des politischen Denkens
erfüllt er die grundsätzlichen Bedingungen, die mit einer Aufnahme
verbunden sind.
Zur Unterstützung meines Antrags habe ich ein einige Fakten aus der
Vita von Dr Schneider ausgewählt.
Doktor meint hier keinen Titel, sondern einen Namen. Dr Schneider hat im
Interesse seiner Berufsausübung den Vornamen Doktor angenommen.
Ich fasse aus seinen Aufzeichnungen zusammen:
Nach der Matura meldet sich Dr Schneider zum Bundesheer, entscheidet
sich aber nach drei Wochen nur mehr einen Satz von sich zu geben, nämlich,
„ich bin ein Österrei“ und wird deshalb vom Wehrdienst
befreit.
Seinen Pass trägt er immer bei sich und hat die Doppelseite mit seinen
Personaldaten und seinem Foto vergrössert, gemalt und eingerahmt an der
Wand über seinem Bett hängen.
In seiner Wohnung, die von seinen Eltern stammt, werden alle Räume bis
zur Decke von einem wissenschaftlichen Privatarchiv eingenommen, er
bewohnt nur sein ehemaliges Kinderzimmer, in dem er auf einer Österreich-förmigen
Matratze schläft, auf die er zuweilen mit einem Küchenmesser
einsticht, umgeben von Nachschlagewerken und Fachzeitschriften der
Staatsbürgerkunde.
Dr Schneider ist Beamter im historischen Institut. In den Arbeitspausen
zieht er sich auf die Toilette zurück, um ungestört die Wirksamkeit
von Nazi Reden zu erproben. Jeden Tag erschrickt er über die
wissenschaftlichen Irrtümer seiner ehemaligen und gegenwärtigen
Kollegen.
Seine besondere Leidenschaft gehört den Briefbomben Attentaten. Er hat
sie auf ihren genauen Hergang untersucht und sich gefragt: wie waren die
Sprengsätze angelegt, wie viele Sekunden verstrichen zwischen dem
Aufreissen des Umschlags und der Explosion? Ein oder zwei oder drei
Sekunden? Hierüber schliesst er mit seinen Kollegen Wetten ab.
Auf der Strasse trifft Dr Schneiders Blick nur die Masse der
Entgegenkommenden, die Gesamtheit der Staatsbürger, nie einen einzelnen
Passanten.
Am Strassenboden zählt er die herumliegenden Papierschnitzel, sie sind
Beweismaterial im historischen Prozess.
Zum selben Zweck entleert er Papierkörbe auf das Pflaster. Er ordnet
ihre Inhalte mit einem Stock nach Grösse, Konsistenz, Geruch und
Signalwert.
Jedesmal wenn er an einem Wachzimmer oder einem Amt vorbeigeht, zieht Dr
Schneider einen österreichischen Wimpel aus seiner Aktentasche,
schwenkt ihn, und sendet damit ein Signal aus, das aus dem Weltraum
gelesen werden kann.
Er salutiert vor den Chauffeuren der Dienstwägen, die vor den
Ministerien parken, um sich als eine Figur der Öffentlichkeit erkennen
zu geben. Anschliessend winkt er in alle ihm sichtbaren Überwachungskameras
und grüsst das Beobachtungspersonal hinter den Schirmen.
Dr Schneider fährt regelmässig mit allen Verkehrsmitteln bis zur
Endstation und zurück. Dabei hält er sich nicht an den Haltegriffen
fest, sondern gleicht jede Schwankung des Fahrzeugs mit einer
Verschiebung des Eigengewichts aus. Sollte diese misslingen und Leute
umgestossen werden, gibt er eine umfassende politische Erklärung dafür
ab.
Am Sonntag erforscht Dr Schneider das Andenken staatstragender Politiker
mit seiner Rückseite, er setzt sich auf ihre Ehrengräber und lässt
die Körperschwere einwirken.
Jeden Tag führt er beim Ansehen der Nachrichtensendung Zib ein
nachdenkliches, in der Lautstärke zunehmendes Selbstgespräch, in dem
er Arme und Beine von sich schleudert. Seine Äusserungen hinterlassen
bleibende Spuren in der Luft.
Am Morgen der Wahl öffnet Dr Schneider sein Schlafzimmerfenster und
spricht in den Lichthof zum Volk.
In der Wahlkabine erstarrt er im Augenblick der Stimmabgabe, bis ihn die
Wahlhelfer aufheben und wegtragen.
Er erklettert die Denkmäler der Gründerväter der Republik, und fragt
sie auf Augenhöhe, was zu tun ist.
Er folgt ihrer Anweisung in der Verfassung zu lesen, indem er blossfüssig
auf eine Grossdruckausgabe der Verfassung tritt und mit den Zehen die
unter seinen Sohlen spürbaren Schriftzüge nachfährt,
und indem er einige Stunden am ersten Satz der Verfassung kaut, den er
in Kleinarbeit aus alten Mannerschnitten hergestellt hat.
Hierauf nimmt Dr Schneider an einer Besucher-Führung durchs Parlament
teil. Im Sitzungssaal beginnen sich seine Finger unkontrolliert zu
strecken, abzubiegen, zu zucken, Stühle und Pulte anzugreifen und auf
ihnen herumzugehen und herum zu trommeln. Hier brechen Dr Schneiders
Aufzeichnungen ab. Ich vermute, er hatte einen Filmriss.
Danke!
Ich ersuche um günstige Beurteilung meines Antrags und um erste
Stellungnahmen der Bundes-Mitglieder.
Noch ein Wort zur Ausstellung:
Ich denke wie Dr Schneider, dass unsere Wahrnehmung im allgemeinen von
einer gigantischen Schwindelfirma hergestellt wird, die ganz ähnlich
wie Madows Investment Firma funktioniert. Der Betrug ist zu unglaublich
organisiert, als dass man ihn glauben könnte und wird trotzdem von
jedem Menschen an einem gewissen Punkt seines Lebens durchschaut,
verstanden und dann sofort wieder vergessen. Jeder weiss Bescheid ist
der erste Satz in der Philosophie des JWB. Und hier in der Ausstellung können
sie sich hervorragend von seiner Gültigkeit überzeugen. |
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1983, Genesis JWB |
2009, JWB Fahne
und Wimpel |
2007, Graz darf nicht Edirne werden
Anlässlich einer Äußerung von Bgm. Nagl zur Lage in Graz
1997, Harmonisierung von Sakral- und
Trivialbauten
2005, aus vatikanischer Sicht: „Weg vom
Fenster“
Anläßlich des Todes von Papst Johannes Paul II.
2004, Gebetsliga zur Seligsprechung von Johannes
Weissmuller
Anläßlich der Seligsprechung von Kaiser Karl I (Krampfadernheiler)
1986, Heim für ungeborene Kinder Wien, 9. Bezirk
Ungebetene Montage einer Tafel am Gebäude der Aktion Leben
2015, Calendario Romano
Anläßlich der Wahl zum schönsten Jungpriester
2015, Wir rechnen immer mit Menschen
2011, Sonne Busen Hammer SBH, das Logo der Lord Jim
Loge, 3-D Print
für Jörg Schlick † , Wolfgang Bauer †, Martin Kippenberger
†, Albert Öhlen
2015, Treppenlift, 3-D Print
Aufstiegshilfe für Tarzan, nachdem eine Liane gerissen ist.
2005, Autotelefon
Konstruktion von Dietmar Werner für August Ruhs
2016, Reiseradio / Urlaubsfoto
Wettbewerb Ö1 geht auf Reisen
2002, Ein Neuro
Anläßlich der Einführung des € in Österreich
2002, Steintelefon
Fundort: Schotterteich im Südburgenland
2014, Das 1. Festnetz-Telefon
2005, Gummi Kalaschnikow
2005, Gummi Kalaschnikow, Prototyp für die HABIG
Hutmanufaktur
2017, Frisuren werden immer wichtiger
2014, Weihnachtsbäume
Kabelbinder, Drahtkleiderbügel, grüner Spanndraht, 2.5 mm
2012, GOODYEAR
Universeller Neujahreswunsch, brennend
1988, „Der Springer“
Kooperation mit der Clara - Spielberg - Stiftung
2014, "vienna underground line" subway@production
rome
american boxer styles - men`s underwear - for front handle only
2004, "Allegro ma non troppo"
Ein Kochbuch von Freunden für Freunde, S. Regnet Verlag
2014, Der Ukraine helfen - Russen essen
Anläßlich der russischen Intervention im Donbas und auf der Krim
2016, Weihnachtsmenü
Aus der Serie kalt & warm
2004, Buchstabensuppe
Font corrected, unformatted
2004, Das Kinderüberraschungsei
Slavoj ®i¾ek, Beitrag zum JWB Kochbuch
Link:
Slavoj ®i¾ek: Das Unergründliche
Genießen (Lesung)
1999, Beschleuniger für Warteschlangen
1999, Für alle Fälle
Videos:
1.Mai Aufmarsch Wien, Bügeln, steirischer Yoga, Wiener Linien
2015 1. Mai Aufmarsch in Wien / Burgring
Delegation des 24. Wiener Gemeindebezirkes
Postkarte
2013, 1. Mai Aufmarsch in Wien / Burgring
Delegation des 24. Wiener Gemseindebezirke
2013, 1. Mai Aufmarsch in Wien / Opernring
Delegation des 24. Wiener Gemeindebezirkes
2003, Extreme Ironing
Plottegg bügelt gegen die Funktionstrennung
Schon 1982, Steirischer Yoga
Übungen Nr. 5&6 genannt Erzherzog Johann
2015, Wiener Linien full service
beim Schuhe Schnüren
2016, Prototyp für Uniform- / Regenschutz
Der JWB schützt die Grazer ORDNUNGSWACHE
2015, Tarzen auf dem Weg zur Börse